Der Sergeant im Dienste des VOC, Heinrich Muche (ca. 1649-1696) aus Breslau (Schlesien) war 1673 bis 1674 auf Deshima stationiert, wo er im Auftrag des niederländischen Niederlassungsleiters (ndl.
"Opperhoofd" od. jp. "Kapitan") Johannes Camphuys Aquarelle und Zeichnungen fertigte, die ebenso wie sein Tagregister dreizehnjähriger ostindischer Reise von 1694 im Zweiten Weltkrieg verlorengingen.
Ein Typoskript der verschollenen Handschrift aus der ehemaligen Stadtbibliothek Breslau existiert noch im Ethnologischen Museum zu Berlin. Muche kann somit als der erste deutschsprachige Maler in Ostasien angesehen werden, auch wenn bis auf Ausnahmen die von Muche angefertigten Arbeiten verlorengingen. Einige von Muches (ethnographischen) Zeichnungen dienten als Vorlage für Aquarelle, die als Effigies nationum quorundam in der Staatsbibliothek Berlin, Handschriftenabteilung (Libri Picturati A5) erhalten blieben. [ar]
Lit.: Neverman, H.: Berichte eines Schlesiers über Indonesien am Ende des 17. Jahrhunderts, in: Baessler-Archiv. Beiträge zur Völkerkunde, N.F., Band IV, hg. v. H.D.Disselhoff & K.Krieger, Berlin 1956, S. 91-104