Nagasato (Ôgimi), Yûki 永里 「大儀見」優季

Informationsquellen und Literatur 参考文献

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Gesprächssalon JDZB: "Fussball in Deutschland und Japan" - mit Yuki Ogimi und Pierre Littbarski"

永里優季

永里優季オフィシャルブロ

Ein "Glücksfall" für Japan und Deutschland

Das Wichtigste bei Yuki Ogimi (Nagasato) (Video) ist: sie ist eine hervorragende japanische Fussballerin. Um das zu werden und weiter ihre Profession zu perfektionieren, tat und tut sie alles. Das japanische Schlüsselwort hier ist „gambaru“, was soviel bedeutet wie "das Letzte geben". Da ist sie ganz traditionelle Japanerin

Yuki Ogimi (Nagasato) ist eine sympathische junge Frau, offen und fröhlich. Auf eine Frage, welchen Verein sie in Deutschland außer ihrem eigenen, 1.FFC Turbine Potsdam, schätze, antwortet sie ohne Zögern „Schalke 04“. Warum? Weil dort ein Japaner spiele, „sehr hübsch“. Besser und intelligenter kann man nicht die latent verborgene nationalistische Versuchung des Landes der aufgehenden Sonne auf Anspruch nach "Einzigartigkeit in der Welt"  (Nihonjinron) mit einem charmanten Scherz konterkarieren.

Yuki Ogimi (Nagasato) ist im Gespräch schlagfertig. Das passt weniger in das Image großer Zurückhaltung, das ihre japanischen Landsleute gewöhnlich in der Öffentlichkeit ausstrahlen, zumal die Japanerinnen. Sie erklärte in manchem deutschen Interview, dass ihre japanische Frauen-National-Mannschaft sehr gut sei, eine große Rolle in der Weltmeisterschaft des Frauenfußballs spielen werde, was ja dann auch zutraf. Auch sagt sie, die Männermannschaft der stolzen, 2011 aus der 2. Bundesliga wieder in die erste Liga aufgestiegenen Hertha BSC, die dann gleich wieder abstieg und nunmehr in die Bundesliga zurückommen wird, spiele nicht so gut wie ihre Frauen-Mannschaft vom 1. FFC Turbine Potsdam.

Für eine junge Japanerin sind dies ungewöhnliche Auftritte in der Öffentlichkeit. Yuki Ogimi (Nagasato) vertritt, so will man hoffen, eine neue Generation Japanerinnen, offen, kommunikationsfreudig und selbstbewusst auch nach Außen hin.

Dazu gehört, dass sie in Deutschland und in Japan mit ihren Fans, besser würde man wohl formulieren, mit ihren Freunden, über einen Internet-Blog und soziale Netzwerke  kommuniziert. Dort erfahren wir, dass sie am 27.7.2011 einen Japaner, Ogimi-san, geheiratet hat!

Yuki Ogimi (Nagasato) ist als Japanerin sehr praktisch und handfest in der internationalen Welt eingetreten, ein hoffnungsfreudiges Beispiel unkomplizierter Anpassung, deren seltenes Gelingen vielleicht eines der größten Probleme für Japans internationales Auftreten in der modernen Zeit bis heute geblieben ist.

Vielleicht hat es ihre Rolle als Frau Yuki Ogimi (Nagasato) erleichtert, so eine vorbildliche Haltung zu entwickeln. Denn als solche hat sie es in einer immer noch stark von Männern beherrschten japanischen Gesellschaft schwer, zumal in einem maskulin eingestuften Sport wie Fußball. Das trifft stark auf den Frauenfußball in Japan zu. Selbst nach der spektakulären Erringung des Weltmeistertitels ist in einschlägigen Buchläden mit großem Zeitschriftenangebot in der Rubrik "Fussball" in Japan nur wenig zu Frauenfussball angeboten.

Nicht selten gewinnt man den Eindruck, Japan und vielen Japanern sei selbst wenig an einer stärkeren Öffentlichkeitspräsenz im Ausland gelegen,
es sei denn in exotischen Nischen wie alten Künsten. Das wird von dem Ausland, zumal in Deutschland, dann so verwertet, dass Japan aus den
Medien nahezu verschwunden ist, mit Ausnahmen anlässlich von Megaereignissen oder bei skurilen gesellschaftlichen Erscheinungen.
 
Auch die deutsche Medien-Berichterstattung zu der Fussballweltmeisterschaft der Frauen zeigte dies wieder deutlich auf. Zwar wurde Japan, das das deutsche Sommermärchen durch einen Sieg auf dem Fußballfeld beendete, gelegentlich als „Geheimfavorit“ erwähnt. Aber im Fernsehen zeigt man die Mannschaft praktisch nicht. Sie existiert physisch sichtbar ausserhalb des Spiels ganz überwiegend nicht.

Yuki Ogimi (Nagasato) hat hier durch ihr Auftreten eine konstruktive Bresche geschlagen: In das an Japan überwiegend desinteressierte (oder vor Japan nur scheue?) Deutschland und auch, so ist zu hoffen, in ihr Heimatland Japan. Im Frauenfussball hat sie die Forderung ihres Botschafters in Deutschland, Takahiro Shinyo, nach mehr internationaler Kommunikation seines Landes im politischen Bereich, schon umgesetzt und vorgelebt.

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