Japan gesehen aus weiblichen Augen - Mozartinische Heiterkeit in düsterer Zeit
Die österreichische Erzählerin Suzan von Wittek war Japanologin.
In der Rezession einer Autobiografie eines anderen österreichischen Künstlers wird sie unvorteilhaft erwähnt: "Die Erinnerungen selbst kreisen um für die Entwicklung des Künstlers Walter Pilar wichtige Personen, deren Bekanntschaft er machte, wie die der erfolglosen Autorin Suzan von Wittek, die mit erlesenen Vertretern der Kunst- bzw. Literaturgeschichte befreundet war." Die Japanologin Christel Kojima-Ruh hat die Schriftstellerin dagegen als lobendes Beispiel einer deutschsprachigen Japan-Literatur zur Zeit des Dritten Reiches eingestuft , die sich positiv von der klischeehaften, sonstigen Unterhaltungsliteratur wie etwa des Romnes "Inji" während der faschistischen Zeit abhebe.
Immerhin werden auch heute noch zahlreiche Exemplare des vergriffenen Buches im Antiquariat angeboten. Der Leser, der sich eines der Restexemplare dieses stillen, poetischen und mit japanologischer Sachkunde einfühlsam geschriebenen Buches aniquarisch erworben hat, wird diesem Urteil gerne zustimmen.
Suzan von Wittek verstarb 1964.
Literatur von Suzan von Wittek:
"Melodie aus Japan", Landsmann-Verlag, Gustav Langenscheidt junior, Berlin 1942
"Wird Japan christlich?" In: Der Turm. Österreichische Monatsschrift, Jahrgang 1, Heft 9, 1946, S.241ff
"Melodie einer Bambusflöte", Österreichische Buchgemeinschaft, Wien 1949