松野 クララ
松野クララ
松野礀
「保育者の誕生日」
幼稚園 キンダー・ガルテ
フレーベル・フリードリッヒ
橋川喜美代 「幼稚園教員の専門性としての共感」
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Deutsch-japanische Musikge-
schichte
Literaturverzeichnis deutsch-japanische Musikgeschichte
Übernahme des westlichen Musiksystems in Japan
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小林富土雄 「松野ハザマと松野クララ・林学、幼稚園教育事始め」 東京 2010 (Fujio Kobayashi: "Hazama Matsuno und Clara Matsuno. Anfänge der Forstwissenschaft und de Kindergartenerziehung" , Tôkyô 2010)
Eine Deutsche begründet Japans Kindergarten- und Musikerziehung
Zum Vergrößern bitte die Abbildung anklicken! Das Bild ist aurufbar in dem Digitalen Archiv der Ochanomizu Universität. Es gehört dem Osaka Aiju Kindergarten 大阪市立愛珠幼稚園 . Ein weiteres Bild des Kindergartens findet sich in dem digitalen Archiv.
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Die Anfänge des modernen Kindergarten in Japan gehen auf die Mitwirkung der Deutschen Clara Louise Matsuno, geb. Zitelmann (2.8.1853 - 1931) zurück, die dort nach der Fröbelpädagogik lehrte, die ihrerseits erheblichen Einfluß auf Japans Kindergartensystem hatte. Der erste staatliche Kindergarten in Japan ist 1876 eingerichtet worden. Aus diesem Anlass wurde 1976 eine japanische Sonderbriefmarke von Clara Matsuno inmitten ihrer japanischen Kinder und Kolleginnen herausgegeben.
Von 1876 bis 1881 war Clara Matsuno Leiterin dieses "Kindergartens der Tokioter Pädagogischen Hochschule für Frauen" 東京女子師範学校附属幼稚園主任保母, Vorgänger des heutigen "Kindergartens der Ochanomizu Frauenuniversität" お茶の水女子大学附属幼稚園. Sie unterrichtete dort in Englisch und wurde dabei durch einen der japanischen Pioniere der modernen Kindergartenpädagogik und erstem Leiter dieser Institution , Seki Shinzô 関信三 (1843-1880) , gedolmetscht. Seki war eine schillernde Persönlichkeit, hatte in England studiert und hatte durch seine Schriften und letztlich in Japan auch durch die Einstellung von Clara Matsuno der Fröbel Pädagogik den Weg geebnet. Selbst sein Grab in Ueno, Tôkyô, soll nach dem Grab Fröbels gestaltet sein.
Obwohl es laut Prof. Sumiko Tachinami von dem Nagano Prefectural College in Japan genug Unterlagen gibt, die belegen, dass Clara Matsuno als ausgebildete Kindergärtnerin nach Japan kam, bleibt doch unklar, wo sie diese erzieherischen Fähigkeiten erhalten hatte und auf welcher methodischen Basis diese Ausbildung erfolgt war.
Unter Umständen geschah dies durch Henriette Schrader-Breymann aus Berlin. Wichtig war in diesem Zusammeng vermutlich auch, dass 1871, direkt nach der Errichtung des deutschen Staates, B.M.Mahrenholtz-Bülow einen „Allgemeinen Erziehungsverein“ gegründet hatte, der sich an Fröbels Pädagogik anlehnte. An diesem Ort wurde nicht nur die Institution Kindergarten behandelt, sondern auch die Erziehung der Mütter.
Neben ihrer Beschäftigung mit der Kindererziehung wird in der japanischen Literatur Clara Matsunos Verdienst um die Musikerziehung in Japan hervorgehoben. Sie hatte in der japanischen Adelsschule für Frauen (華族女学校) erstmals in Japan systematisch als Musiklehrerin Klavierunterricht erteilt.
Schon bei der Eröffnung des ersten japanischen Kindergartens 1877 unter Anwesenheit der Kaiserin sollen die Kindergartenkinder unter Klavierbegleitung von Clara Matsuno das Fröbel- Kinderlied "Windmühle" gesungen haben - die erste öffentliche Klavieraufführung eines Liedes in Japan! Dieses Lied wurde von Friedrich Fröbel komponiert, Text von G.Büchmann.
Clara Matsuno hatte ihren japanischen Ehemannn Hazama Johannes Matsuno (1847-1908) in Deutschland kennengelernt. Sie hatte den 29jährigen dann 1876 in Tokyo mit 23 Jahren geheiratet.
Auf der unten in dieser Spalte abgebildeten Erinnerungstafel des Denkmals von Clara Matsuno, das im November 2011 auf dem Ausländerfriedhof Aoyama Tôkyô innnerhalb des großen Familiengrabes der Familie Matsuno errichtet wurde, steht in Japanisch geschrieben, bei dieser Ehe habe es sich um die erste "internationale Heirat" zwischen einem Japaner und einer Deutschen gehandelt.
Wie unter dem Lebensbild von Hazama Matsuno ausgeführt, hatte der Förderer ihres japanischen Mannes, Shûzô Aoki 青木周蔵, (1844-1914), ebenfalls eine Deutsche, Elisabeth von Rhade, geheiratet, und der Prinz Shirakawa, der Hazama Matsuno nach Berlin in seiner Delegation mitgenommen hatte, war mit einer Deutschen verlobt, wenn diese Liaison auch am Widerstand der kaiserlichen Familie in Japan scheiterte. Genaueres zu dem Ehepaar Matsuno findet man in dem nebenstehenden japanischen Buch von Fujio Kobayashi .
In Deutschland hatte die Ehe Matsuno durch die deutsche Schriftstellerin Katharina Zitelmann, deren Namensgleichheit mit Claras Mädchennamen auf Verwandtschaft hinweist, Eingang in ihren 1916 erschienenen Trivialroman "Ein Adoptivkind" gefunden.
Das obige, eindrucksvolle Monument von Clara Matsuno auf dem Aoyama Ausländerfriedhof wurde von der "Fördergruppe für das Ehrenmonument von Clara Matsuno 松野クララ顕彰碑の建設計画 " im Rahmen des Gedenkjahres "150 Jahre deutsch-japanische diplomatische Beziehungen" (1.4. bis 31.12. 2011) errichtet. Dieser ausserordentliche finanzielle Aufwand eines japanischen Kreises zu Ehren einer in Deutschland vergessenen Pionierin deutsch-japanischer Beziehungen ist bewundernswert!
Eingangs unseres Lebensbildes von Clara Matsuno wird das Originalbild der japanischen Malerin Kôai Takemura 武村耕アイ (1852-1915), das die Vorlage für die Abbildung auf dem Denkmal lieferte, abgebildet. Neben der deutschen Kindergärtnerin Clara Matsuno sind deren beide japanische Kolleginnen zu sehen. Es handelt sich um die ersten professionellen Kindergartenerzieherinnen in Japan, Fuyu Toyoda 豊田 芙雄(1) (2) (1845-1941) und Hama Kondo 近藤濱 .
Ihrer beiden Abbildungen sind auf der eingangs erwähnen japanischen Sonderbriefmarke anlässlich des Gedenkjahres 1976 "1oo Jahre Kindergarten" zu sehen. Die Deutsche Clara Matsuno hat die japanische Post dagegen aus dem Originalbild herausgeschnitten. Die obige private japanische Fördergruppe hat diese Unfreundlichkeit mehr als wettgemacht.
Dem Internetportal Meiji Portaits verdanken wir das Auffinden einer diesem Bild von Takemura ähnlichen, nebenstehenden Postkarte, die u.U. ebenfalls Clara Matsuno, Fuyu Toyoda und Hama Kondo inmitten ihrer japanischen Zöglinge zusammen mit zwei ausländischen Kindern ablichtete.
Japanischer Lebenslauf der Gattin von Hazama Matsuno, Clara Matsuno, geb.Zitelmann, auf der Familiengrabstätte mit ihrem Gedenkmal auf dem Aoyama Friedhof Tôkyô
Zu erwähnen ist, dass Clara Matsuno auch am Anfang der Verbundenheit des japanischen Dichters Sazami Iwaya mit Deutschland stand. Schon mit 8 Jahren war er von ihr in der deutschen Sprache unterwiesen worden.
Die Tochter von Hazama und Clara Matsuno, Frieda (Frida) Fumi 文、wurde am 12.10.1877 in Japan geboren. Sie verstarb schon mit 24 Jahren im Jahr 1901 in Tôkyô. Sie ist neben ihrem Vater Hazama auf dem Aoyama Ausländer - Friedhof (Gräberliste) in Tôkyo begraben. Frieda Fumi hatte in Japan den deutschen Kaufmann Richard Nikolaus Ohly geheiratet.
Grabstätten von Hazama Matsuno, Ehemann von Clara Matsuno (rechtes Bild, rechts), und deren Tochter Fumi Fri(e)da Ohly, geb. Matsuno,(linkes Bild und auf rechtem Bild links), auf dem Aoyama Friedhof Tôkyô
Die beiden Kinder dieser Tochter Fumi wurden dann nach ihrem Tod von ihrer Großmutter Clara Matsuno erzogen.
Auch die Schwester von Clara Matsuno, Emma Zitelmann, war mit ihrem Ehemann Friedrich Putzier (1851 - 1901) nach Japan im Jahr 1884 gekommen, wo er als Deutsch-Lehrer an der Universität Tôkyô unterrichtete. Von ihm wurde auf dem Komaba Campus dieser Universität eine Büste errichtet, die bis heute die Erinnerung an ihn wachhält.
Auch er ist neben dem Familiengrab von Hazama Matsuno auf dem Friedhof Aoyama in Tôkyô (Gräberliste) (siehe Foto unten) begraben. Auf seinem Grabstein steht: "Hier ruht Friedrich Putzier. Lehrer an der Dai-Ichi Koto Gakko, geboren 17.August 1951 in Padderow, Kreis Anklam Pommern; gestorben 19. Mai 19801 zu Tokyo".
Nach dem Tod ihres Schwagers Friedrich Puzier und dann 1908 von ihrem eigenen Mann Hazama Matsuno lebten die beiden Witwen Clara und Emma zusammen mit der jüngeren Schwester des japanischen Mannes von Clara, Shôko 章子, zusammen in Tôkyô in einem Haushalt.
1910 kehrte Clara Matsuno mit den beiden Kindern ihrer Tochter Fumi 1910 nach Saalfeld in Thüringen in Deutschland zurück.
Peter Lahann vom Fachdienst Medien und Kultur des Kreises Saalfeld-Rudolfstadt berichtet im Zuge der Forschungsreise oben erwähnter Professorin Tachinami zur Situation der Familie von Clara Matsuno in dieser Zeit: "Wohin, dazu hatte die Professorin nur einen Anhaltspunkt: Wickersdorf. Mit detektivischem Geschick durchforstete das Team des Kreisarchivs die im Landratsamt aufbewahrten Bestände der Freien Schulgemeinde Wickersdorf – und wurde fündig. Die Enkel, Waldemar Hazama Ohly und Herthe Fumi Ohly wurden am 5. April 1910 in Wickersdorf angemeldet. Die Tochter verließ am 29. März 1912 im Alter von 13 Jahren die Schule. Ihr zwei Jahre jüngerer Bruder ging am 1. Oktober 1916 ab. Bei ihm vermerkte ein Lehrer: 'wegen störenden Benehmens am Stiftungsfest.'" Danach wären die Enkel von Clara Matsuno wie folgt geboren: Hertha Fumi 1899 und Waldemar Hazama 1901 (in Anping, Taiwan).
Hertha Fumi Ohly heiratete Joachim von Heinz. Das Ehepaar hatte zwei Söhne, darunter Nikolaus Vinzenz von Heinz. Aus seiner Ehe mit Heidi von Heinz stammt die Tochter Victoria Fumi von Heinz. Ihr Halbbruder ist Alexander von Heinz.
Hertha Fumi Ohlys jüngerer Bruder Waldemar Hazama Ohly ist angeblich mit 24 Jahren verstorben, also 1925. Er wurde 1922 an der Universität Kiel mit einer Dissertation „Das wirtschaftliche Vordringen Japans in China seit dem Frieden von Portsmouth (New Hampshire, U.S.A., 5.9.1905)" promoviert (einsehbar Marburg, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, MS 22/5511).
Klara Matsuno
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