Ferdinand Heinrich Mörsel (1844 - 1908 in Qingdao)
Angestellter im Seezolldienst, Meteorologe, Kaufmann, Publizist

Durch ein Schreiben vom 27. April 1883 aus Seoul wird Mörsel, bisher auf dem Dampfer "Yungching" mit Wohnsitz in Shanghai tätig, von Paul Georg von Möllendorff zum Bootsführer im koreanische Seezollamt in Chemulpo ernannt. Als einer der ersten zwanzig Mitarbeiter Möllendorffs, die beim Aufbau und der Organisation des Seezolldienstes Pionierarbeit leisten, kommt er daraufhin im Juni 1883 nach Korea. Neben regelmäßigen meteorologischen Messungen und Untersuchungen, die er durchführt, fungiert er zunächst als Lotse und Bootsführer im Range einer Kapitäns, ab 1887 als stellvertretender Leiter der Zollabteilung sowie als Hafenmeister in Chemulpo bis zum Jahre 1891. Nach seinem Austritt aus dem Seezolldienst gründet Mörsel im Jahre 1892 eine eigene Firma in Chemulpo und ist obendrein als Kommissionsagent, Makler, Auktionator und lizenzierter Lotse tätig. 1894 arbeitet er zusätzlich als Agent für die "Standard Life Insurance Company". Während eines Heimaturlaubs vom Winter 1897 bis Juni 1898 wird er für seine verdienstvolle Arbeit besonders als Lotse, der viele russische Schiffe sicher in den Hafen leitete, vom Zaren mit einem goldenen Orden mit St. Stanislas-Band ausgezeichnet. Im Jahre 1903 setzt er sich im Alter von 59 Jahren in Chemulpo zur Ruhe und wird in den Directories bis 1909 als Rentner gelistet. Er stirbt in der Hauptstadt der deutschen Kolonie in China, Tsingtau, im Jahre 1908. Als Vermächtnis hinterlässt er die Ferdinand-Heinrich-Mörsel-Stiftung in Tsingtau für das dortige Krebsinstitut.

Mr. Mörsel, Harbour Master (The Chinese Times, May 19th, 1888)

Quelle:
Hans-Alexander Kneider: Globetrotter, Abenteurer, Goldgräber. Auf deutschen Spuren im alter Korea, München 2010, S. 266/267, 316

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