August H. Maertens
Fachmann für Seidenkultur

Zu Beginn des Jahres 1884 kommt der in Shanghai ansässige deutsche Experte für Seidenkultur Maertens mit dem Vorschlag nach Korea, unter bestimmten Bedingungen in großem Rahmen eine Seidenfabrikation zu gründen. Dieses Projekt wird anfänglich von der koreanischen Regierung abgelehnt, doch nach Intervention Möllendorffs doch noch akzeptiert. Nach seiner Berufung zum Direktor der "Korean Silk Association" im Oktober 1884, kehrt Maertens von Shanghai einen Monat später nach Korea zurück und startet sein Prejekt Anfang Dezember desselben Jahres teilweise mit eigenem Kapital. Von Möllendorff lässt zu diesem Zweck 100.000 Maulbeerbäume durch die Firma E. Meyer & Co. aus China importieren, die Maertens sowohl in Seoul, als auch in Chemulpo anpflanzt. Dem eingezäunten Grundstück, einem Teil des Gyeonghui-Palastes innerhalb der Stadtmauer am Westtor, gibt er den Namen "Mulberry Palace".
Für eine Seidenraupenzucht lässt er zwei Gebäude errichten: eines in Seoul in der Nähe des Westtores Seodae-mun und das andere in Bupyeong, Chemulpo. Den Direktorenposten hat er bis zum 6. Mai 1889 inne. Ein anschließender Streit, bei dem es um finanzielle Rückzahlungsansprüche seitens Maertens an die koreanische Regierung geht, zieht sich über Jahre hin und wird erst am 16. April 1891 endgültig geschlichtet.

Quelle:
Hans-Alexander Kneider: Globetrotter, Abenteurer, Goldgräber. Auf deutschen Spuren im alten Korea, München 2010, S. 262
Jürgen Kleiner: Paul Georg von Möllendorff. Ein Preuße in koreanischen Diensten, in: Zeitschrift der Morgenländischen Gesellschaft 133.2 (1983), S. 393-434

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